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Werkzeugfach: Wie kann man ein defektes Scharnier ersetzen?

(Forums-Beitrag von Odeon8)

Fragestellung

Tassilo:
Ich habe ja schon an anderer Stelle über den Werkzeugfachdeckel meines R25/3 Tanks berichtet...die beiden tankseitigen Scharnierhülsen sind einem der Vorbesitzer (wegen festgerosteten Scharnierstiften und roher Gewalt) abgerissen. Seine Lösung bestand darin, den Deckel mit Silkon festzukleben...haltbar, aber für die regelmäßige Nutzung des Fachs nicht besonders praktikabel. Nachdem die Ersatzteillisten der einschlägigen Händler keine Reparaturbleche feilgeboten haben, werde ich das Teil wohl selber herstellen müssen. Bei der Forumsuche bin ich dann auf diesen Tret gestoßen:

Zitat von: odeon8 am 12 März 2006, 10:10:03
...Wir verwenden bei uns in der HF-Filterbranche Tinol...
Hat das beste Flußmittel, lötet auch Stahl (ich habe mein R25/3 Tankscharnier damit
gelötet)...


Thomas, Festlöten war auch meine Idee (Winkelblech, dann ein auf 4,2mm aufgebohrtes 6x1 Stahlrohr mittels Hartlöten festlöten, das ganze in Form bringen und auf das noch vorhandene Trägerblech weich auflöten)...WIG-Schweißen wäre technisch noch eine Alternative, aber mangels Gerät nicht umzusetzen. Aber: Woher hast Du Dein Tankscharnier seinerzeit bekommen? Gibt es das bei einen Händler, den ich nicht abgeklappert habe, hast Du einen anderen Tank "geschlachtet" oder ist das Teil ebenfalls selbst gefertigt? Vor allem bei letzterem wäre interessant, was es alles an Fallstricken bei der Herstellung/beim Einbau gibt-ich muß das Rad ja nicht gänzlich neu erfinden.

Odeon8:
habs selbst gebogen - ca 20mm breites Messingblech, ca. 1mm stark, im Schraubstock um einen 4mm Bohrer.

Die Löterei braucht viel Hitze - weniger die Temperatur als die Wärmemenge ist entscheidend. Mopped auf die rechte Seite neigen, damit der Sprit unter der Lötstelle weg ist, beide
Teile gut verzinnen und dann das zuvor fixierte Blechteil gut erwärmen. Bisher hielt das der Schüttlerei der 344 ccm stand, und mittlerweile ist die Auswuchtung auch optimiert....



Das Kupferteil mit der Lötlampe erwärmt hat richtig viel Power - kann ruhig auf 400-500 °C erwärmt werden. (wurde fürs Foto etwas aufpoliert )
Wärme mittels Kupferblock zuleiten hat den Vorteil dass es sehr lackschonend ist.
Das Messingblech ist 2mm dick.
Die Biegerei erfordert etwas Geduld;
immer wieder mal hinhalten ob alles passt.
Maße und Verarbeitung sonst wie oben beschrieben.
Der hintere Bolzen ist übrigens ein billiger Nagel, abgelängt und mit 1mm Querbohrung.








Tassilo:
Die Originalbolzen sind zwar noch erhältlich, aber wieder aus Stahl und damit der Gefahr des Rostansetzens ausgesetzt. Ich habe daher Bolzen aus Messing nachgebaut - mit Stahlkopf (einfach ein Reststück vom Scharnierröhrchen aufgelötet, wo ich grad schon dabei war ).

Jetzt sollte das wieder ein paar Jahre halten