(Entnommen
aus: www.Alt-mopped.de)
Aufgaben der Schmieröle
- Reibung verringern
- kühlen
- abdichten
- reinigen
- vor Korrosion schützen
Arten
- mineralische Schmieröle
- synthetische Schmieröle
- pflanzliche Schmieröle
- tierische Schmieröle
Die
heute verwendeten Schmieröle sind vorwiegend mineralische Schmieröle,
während die synthetischen Schmieröle wegen ihres höheren
Preises einen kleineren Marktanteil besitzen. Pflanzliche und tierische
Schmieröle sind schmierwirksamer als Mineralöle, jedoch nicht
alterungsbeständig , sie werden als Mineralölzusatz zur Erhöhung
der Schmierfähigkeit und als Grundstoff bei der Herstellung der Schmierfette
verwendet. Pflanzliche und tierische Schmieröle haben wegen ihrer
Eigenschaften nur noch eine geringe Bedeutung.
Mineralische Schmieröle
Die höhersiedenden Kohlenwasserstoffe des Rohöls zersetzen sich
bei Temperaturen oberhalb +400 °C. Deshalb destilliert man Schmieröle
unter vermindertem Luftdruck im Vakuum. Dadurch wird die Siedetemperatur
um ca. 150 °C herabgesetzt. Die so gewonnenen Schmieröldestillate
enthalten noch verschiedene unerwünschte Bestandteile, die schon
nach kurzem Einsatz zu Alterungserscheinungen wie Zunahme der Viskosität,
Entstehung von Säuren und Ölschlamm führen. Diese werden
durch Raffination mit Säuren, Laugen, Bleicherde, Lösungsmitteln
usw. entfernt. Außerdem werden in einer besonderen Anlage Paraffine
aus dem Schmieröl entfernt. Die natürlichen Eigenschaften der
Mineralöle reichen heute nicht mehr aus. Deshalb werden dem Grundöl
besondere Wirkstoffe, auch Additive genannt, zulegiert. Man erhält
so die legierten Öle. Additive sind ölfremde chemische Zusätze,
die fast immer öllöslich sind und ähnlich Dichte wie das
Grundöl haben. Es sind Schwefel-, Chlor-, Phosphor-, Blei-, Zink-
und Molybdän-Verbindungen. Sie werden in ihrer Zusammensetzung auf
das entsprechende Grundöl und in ihren Eigenschaften auf den Verwendungszweck
abgestimmt. Der Anteil der Additive im Öl beträgt bis zu 30%.
Öle für hohe Beanspruchungen werden als HD-Öle (heavy duty
=schwere Beanspruchung) bezeichnet.
In den legierten Ölen können folgende Additive enthalten
sein:
- Oxidationsverzögerer, Antioxidantien genannt, vermindern die Alterung
des Öls.
- Schlammtragende Zusätze, Dispersants genannt, halten feste Fremdstoffe
wie Ruß, Abrieb, Staub feinverteilt in Schwebe und verhindern Schlammablagerungen.
- Reinigungszusätze, Detergents genannt, sind Schmutzlöser,
die Schlammablagerungen und Verbrennungsrückstände ablösen.
- Hochdruckzusätze, Extreme-Pressure-Zusätze genannt, bewirken
eine gute Haftung der Ölmoleküle an der Metalloberfläche.
Sie gehen teilweise mit den Metalloberflächen chemische Verbindungen
ein, die eine gute Gleitfähigkeit besitzt.
- Stockpunktserniedriger soll die Verwendung der Öle auch bei tiefen
Temperaturen ermöglichen.
- Viskositäts-Temperatur- oder Viskositätsindex-Verbesserer
(abgekürzt VI) verwendet man in Mehrbereichsölen. Mit zunehmender
Erwärmung des Schmieröls wird das Volumen der hochmolekularen
VI-Verbesserer um ein Vielfaches vergrößert, wobei sich die
ineinanderhängenden Makromoleküle entknäueln. Dadurch erhält
man auch
bei hohen Öltemperaturen eine etwa gleichbleibende Schmierfilmdicke.
- Korrosionsschutzstoffe Korrosionsinhibitoren genannt, verhindern chemische
Angriffe auf die Gleitstellen.
- Antischaummittel, Entschäumer oder Defoamants genannt, verhindern
Schaumbildungen des Öls. Schaumbildung führt zum Ausfall der
Schmierung.
Synthetische Schmieröle
Künstlich hergestellte schmierfähige Flüssigkeiten nennt
man synthetische Schmieröle. Sie unterscheiden sich chemisch von
den mineralischen Schmierölen zum Teil sehr stark. Sie wurden bei
der Benzinsynthese aus Kohle mitentwickelt. Verwendet werden sie nur dort,
wo sie den wesentlich billigeren mineralischen Schmierölen eindeutig
überlegen sind. Diese Öle haben eine geringere innere Reibung
und ergeben dadurch eine Kraftstoff-Einsparung. Man nennt sie daher Leichtlauföle
Synthetische Schmieröle werden ebenfalls mit Additiven legiert.
Eigenschaften:
- niedrigerer Stockpunkt
- geringere Flüchtigkeit, d. h. geringere Verdampfung
- günstigeres Viskositäts-Temperatur-Verhalten
- alterungsbeständiger
- höherer Flammpunkt
- niederer Aschegehalt
- großer Einsatzbereich von –70...+250°C
- geringe innere Reibung
- teuer
Viskosität
Viskosität oder Zählflüssigkeit ist
die Eigenschaft eines flüssigen Stoffes, einer Verformung einen Widerstand
entgegenzusetzen. Eine wichtige Eigenschaft des Schmieröls ist seine
Viskosität. Die Viskosität nimmt mit steigender Temperatur ab,
das Öl wird dünnflüssiger.
Die ,,Society of Automotive Engineers”, amerikanische Gesellschaft
der Kfz-Ingenieure, hat für die Motoren- und Getriebeöle genaue
Viskositätsbereiche, die SAE-Viskositätsklasse, festgelegt.
Die Wintermotorenöle erhalten den Zusatz W. Sie werden in ihrer Zusammensetzung
auf das entsprechende Grundöl und in assen SAE 0 W bis SAE 25 W.
Motorenöle der Klasse SAE 20 bis SAE 50 sind Sommermotorenöle.
Getriebeöle werden in Klassen SAE 75 W bis SAE250 eingeteilt. Wintergetriebeöle
erhalten den Zusatz W. Mehrbereichsöle überdecken mehrere Viskositätsklassen.
Sie können über einen größeren Temperaturbereich
unabhängig von Jahreszeit und Außentemperatur eingesetzt werden.
Die Viskositätsbezeichnung gibt über die Qualität des Öls
keine Auskunft. Eine weitere Klassifikation der Viskositätsbereiche
ist die ISO-VG (Visocsity- Grade). Die Viskositätsbereiche sind hier
enger begrenzt. Sie gehen von 5 bis 1500.
Nach den Betriebsbedingungen und Mindestanforderungen an Motoren-Schmierölen
unterscheidet man:
- API-Klassifikation
- ACEA-Klassifikation
- US-Millitär-Spezifikation
- API- Klassifikation
In Zusammenarbeit von API (American Petroleum Institute), ASTM (American
Society for Testing and Materials) und SAE (Society of Automotive Engineers)
werden Motoren- und Getriebe-Schmieröle in verschiedene API-Klassen
eingeteilt. Der Kennbuchstabe S bedeutet Service ( d. h. Service Stations,
Tankstellen). Es handelt sich um Motoröle für Ottomotoren. Der
Kennbuchstabe C bedeutet Commercial (d. h. kommerziell genutzte Fahrzeuge).
Hier handelt es sich um Motoröl für Nutzfahrzeuge mit Dieselmotoren.
Die API-Klassifikation unterteilt nach Motorarten und nach verschiedenen
Betriebsbedingungen. Es finden genau vorgeschriebene Prüfstandsläufe
und Langzeittests statt, die verlässliche Aussagen über die Qualität
des Motoröls gestatten. Das API-Klassifikationssystem ist nicht abgeschlossen,
es kann bei Bedarf ständig erweitert werden. Die API-Klassifikation
entspricht den Anforderungen amerikanischer Motoren.
ACEA-Klassifikation (CCMC-Klassifikation)
CCMC (Committee of Commo Market Automobile Construktors)ist ein Zusammenschluß
von Automobilherstellern innerhalb der EG. Diese Gremien haben speziell
auf europäische Motoren abgestimmte Anforderungsnormen erstellt. Dazu
gehören höhere Literleistungen der Motoren, größere
Fahrgeschwindigkeit, verlängerte Ölwechselintervalle, Magermotoren
mit Gefahr der Ölverschlammung durch Stickstoffverbindungen. Ab.1.1.1993
hat sich der CCMC im Rahmen des EG-Binnenmarkts umbenannt in ACEA (Association
des Constructeurs Europeans D` Automobiles = Vereinigung der europäischen
Automobil Konstrukteure).
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