(Forums-Beitrag
von Sigi)
So, jetzt gibt es erst mal ne Abhandlung über Feilenbau!
Bei Feilen unterscheidet man grundsätzlich zwischen gehauenen und
gefrästen Feilen. Gehauene Feilen werden "spanlos" durch
Behauen mit einem Meißel hergestellt. Es ergibt sich dadurch ein
stumpfer Zahn. Beim Feilen entsteht so ein Schabeffekt. Der Zahn wird
schräg auf das Feilenblatt gehauen, damit die entstehenden Späne
seitlich heraustransportiert werden und damit die Feile nicht "springt".
Es würden sonst Rillen im Werkstück entstehen.
Gefräste Feilen haben einen scharfen Zahn wie bei einer Metallsäge.
Sie werden für weiche Werkstoffe wie Kunststoff etc. benutzt.
Nun zum Hieb: Einhiebig heist eine Feile, wenn nur ein(e) Zahn(reihe)
auf dem Feilenblatt aufgebracht wurde. Bei zweihiebigen Feilen wird zusätzlich
noch ein zweiter Hieb, und zwar gedreht um ca. 60 Grad, aufgebracht. So
entstehen unterbrochene Rauten, die den Vorteil haben, nur kurze Spänchen
zu erzeugen.
Eine ballige Feile gibts auch, und zwar sind fast alle Feilen ballig!
Das liegt daran, das jeder Mensch eigentlich nicht in der Lage ist, exakt
gerade zu feilen. Damit die Schaukelei ausgeglichen wird, wird eine Feile
ballig hergestellt, was das Schaukeln einigermaßen ausgleicht (zumindest
bei Leuten, die das jahrelang geübt haben )
Die Feile, die Rolf hier meint, ist eine Riffelfeile und dient u.a. zum
Modellieren und zum Formenbau. Die gibt es in allen Formen, Farben und
Größen.
Ich habe eben ein paar Bilder gemacht, die das hoffentlich verdeutlichen.
Ansonsten bitte fragen!
Viele Grüsse
Jörg
Link: http://www.archaeologie-krefeld.de/projekte/feile.htm
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